Aus dem Inhalt:
Das Anliegen dieser Arbeit ist es, die ‚Herpin‘-Handschrift in der Berliner Staatsbibliothek (Ms. germ. fol. 464) mit ihren 90 unkolorierten Federzeichnungen erstmals grundlegend zu beschreiben, anschließend das künstlerische Umfeld zu skizzieren und Schlüsse daraus zu ziehen, welches Vorlagenrepertoire dem Illustrator zur Verfügung stand. Die technischen Herstellungskosten der Handschriftenproduktion durch die Federzeichnungen führten keineswegs zu einer Verschlechterung der künstlerischen Qualität, wie am Beispiel der Berliner Handschrift dargestellt werden soll. Hauptteil der vorliegenden Arbeit beinhaltet die kodikologische Analyse, die Beschreibungen der Illustrationen, die Disposition von Text und Bild sowie die Eingliederung der Illustrationen in die Malerei und Graphik des 15. Jahrhunderts. Die immer noch zum Teil ungeklärte Provenienz der Handschrift konnte in dieser Dissertation um einen weiteren Besitzer ergänzt, allerdings nicht lückenlos rekonstruiert werden. Eine Synopse der Bildthemen der weiteren deutschen und der französischen Herpin-Handschriften stellt komparatistisch alle Bildmotive
zusammen, die so der Forschung zugänglich gemacht werden. Die Analyse und der Vergleich der verschiedenen Bildprogramme in den Handschriften bleiben anderen Studien vorbehalten.

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