Aus dem Inhalt:
Die Jahre 1815, 1935 und 1955 stehen jeweils für eine neue staatliche Zugehörigkeit des Saarlandes. Es drängt sich bei historischen Jubiläen immer die Frage auf, warum ihrer gedacht wird. Das führt zu Überlegungen, ob das Schicksal des Saargebiets im Vergleich zu anderen deutschen oder europäischen Ländern einen Sonderstatus einnimmt. Dabei macht es eigentlich wenig Sinn zu fragen, ob die Geschichte der Region vergleichbar besonders ist. Es würde voraussetzen, dass es so etwas wie eine normale Geschichte gäbe. Die gibt es natürlich nicht. Doch obwohl das Saarland viele Erfahrungen mit den benachbarten Regionen teilt, ist seine Geschichte doch eine vergleichbar besondere und dies vor allem im 19. und 20. Jahrhundert. Von Deutschland und Frankreich gleichermaßen begehrt, wechselten die Saarländer zwischen 1815 und 1955 gleich sechsmal ihre staatliche Zugehörigkeit – das ist vergleichsweise besonders. Die hier vorliegenden kultur- und politikgeschichtlichen Beiträge thematisieren zum einen diesen Sonderstatus, zum anderen betten sie das Schicksal der Menschen in dieser Region aber auch immer wieder konsequent vergleichend in die deutsche, französische und europäische Geschichte ein.

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