Aus dem Inhalt:
Im Folgenden wird das Verhältnis von Wissenschaft und Politik an einem regionalen Beispiel erörtert. Untersuchungsgegenstand ist eine westdeutsche Grenzregion, der nationalsozialistische Gau Josef Bürckels, der sich zuletzt programmatisch die „Westmark“ nannte. An diesem Beispiel kann gleichermaßen die Beteilung von Wissenschaftlern an der faschistischen Politik im Allgemeinen und am nationalsozialistischen Okkupations- und Annexionsregime während des Zweiten Weltkriegs im Besonderen dargestellt werden. Da sich die Wissenschaften in der Westmark als „Bollwerk deutscher Gesinnung“ gegen westliche, namentlich französische Ideen und Kultureinflüsse verstanden, ergeben sich ferner Einblicke in das Verhältnis von Wissenschaft und Kulturgrenze. Die Westmark entstand durch die Angliederung des Saarlandes und des französischen Departements Moselle an Bürckels Urgau, die bayerische Rheinpfalz. Die Wissenschaften, die in diesen drei Regionen in getrennten Einrichtungen organisiert waren, wurden nach und nach von Bürckels nationalsozialistischem Kulturapparat aufgesogen.

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