Politische Akademie der SDS
Europaallee 18
66113 Saarbrücken
In Kooperation mit der Stiftung Demokratie Saarland.
Der Einsatz ausländischer Zwangsarbeitskräfte war eines der nationalsozialistischen Massenverbrechen in Deutschland und Europa. Rund 13,5 Millionen ausländische Zivilpersonen, Kriegsgefangene und (KZ-)Häftlinge arbeiteten während des Kriegs im Deutschen Reich, weitere Millionen für deutsche Zwecke in den besetzten Gebieten. Auch auf dem Gebiet der heutigen Großregion wurden überall ausländische Arbeitskräfte mehr oder weniger zwangsweise eingesetzt, im Saarland waren es über 70.000.
Der Vortrag nimmt den 80. Jahrestag des Kriegsendes zum Anlass, Bilanz zu ziehen: Was wissen wir über Zwangsarbeit in der Region? Welche Forschungslücken gibt es? Unterschied sich die Situation im Saarland von der in anderen Regionen? Zugleich soll gezeigt werden, dass kaum ein anderes Phänomen die grenzüberschreitende und europäische Dimension der NS-Herrschaft auch „vor Ort“ so greifbar macht wie der Masseneinsatz von Zwangsarbeitskräften.
Prof. Dr. Fabian Lemmes ist Professor für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität des Saarlandes. Er wurde am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert, war Juniorprofessor für Europäische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, Assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch Berlin und u.a. Fellow am Deutschen Historischen Institut Paris und am Collegium Lyon. Er forscht zur vergleichenden und transnationalen Geschichte Europas und des Mittelmeerraums vom 19. bis 21. Jh., insbesondere zu den Themen Nationalsozialismus und Besatzungen, Arbeit und Industriekultur, Migrationen und Grenzregionen, Medien und Terrorismus, soziale Bewegungen und Anarchismus.
Für die Veranstaltung wird um vorherige Anmeldung bei der Stiftung Demokratie Saarland gebeten! Hier geht es direkt zum Anmeldeformular.
Der Vortrag wird durch die Stiftung Demokratie Saarland gestreamt.